CCS-Protest

Presse

 

25. Mai 2010

Jobwunder durch CO2-Verpressung bleibt aus - Geldgeschenke von Vattenfall lehnen die Bürger ab

 

Nach Medienberichten plant der Energiekonzern Vattenfall lediglich 15 bis 20 dauerhafte Arbeitsplätze in Anlagen zur CO2-Verpressung zu schaffen. Während der Erkundungsphase sollen zudem weitere 15 bis 20 Hilfskräften gebraucht werden. Auch lokale Sicherheits-, Reinigungs- und Cateringfirmen oder Unterkünfte würden nach Angeben von Vattenfall von dem umstrittenen Vorhaben profitieren, berichtet die Märkische Oderzeitung am 25. Mai.

 

„Wie zu erwarten war, bleibt das versprochen Jobwunder durch CO2-Verpressung wohl aus“ kommentierte Udo Schulze, Vorsitzender der Bürgerinitiative „CO2-Endlager stoppen“ aus Beeskow die Ankündigung des schwedischen Energiekonzernes.“Mit temporären Jobs im Niedriglohnsektor kann man die zu erwartenden Arbeitsplatzverluste in Bereich Tourismus nicht aufwiegen“, erklärt Schulze. Durch das „Stigma Endlageregion“ werden in Zukunft weniger Gäste in die mittelalterliche Stadt Beeskow und in die Urlaubsregion rund um den Scharmützelsee kommen, so die Befürchtung der Bürgerinitiative. „Wer will schon gerne einen Wellness-Urlaub in einem Solebad machen, wenn man weiß, dass Vattenfall sein CO2, inklusive max. fünf Prozent Reststoffe, wie Quecksilber, Blei und Arsen, in den salzwasserführenden Schichten eingelagert hat“, gibt Schulze zu Bedenken.

 

Die Bürger in den Verpressungsgebieten wollen Gäste, die die Ruhe und Erholung in unseren Wäldern und an unseren Seen zu schätzen wissen, aber keine „Abenteuer-Touristen, die sich einen Kick holen, indem man in ein Endlagern fährt“, fasst Schulze die Meinung der Bürgerinitiative zusammen.

 

Eine klare Absage erteilte der BI-Vorsitzende auch der Ankündigung von Vattenfall-Cheflobbyist Rainer Knauber gegenüber dem Tagesspiegel vom 26. Mai., die betroffene Gemeinden an der Wertschöpfung der Kohlendioxidspeicherung zu beteiligen. Niemals ging es beim Kampf gegen die CCS-Technologie um den „schnöden Mammon“ sagte Schulze: „Vattenfall muss das endlich einmal kapieren.“ Das Wohlergehen der Bürger, unserer Enkel und unserer Umwelt könne man nicht mit Geld kaufen. „Wir wollen Vattenfalls Geld nicht und wir lehnen CCS ganz grundsätzlich ab“ erklärte die Bürgerinitiative unisono mit dem Beeskower Bürgermeister Frank Steffen.

 

Durch die  umstrittene CCS-Technologie (Carbon-Capture and Storage) soll Kohlendioxid (CO2), inklusive max. fünf Prozent zusätzlicher Giftstoffe wie Arsen, Blei, Quecksilber etc. aus Lausitzer Kohlekraftwerken von Vattenfall abgeschieden und anschließend unterirdisch gelagert werden. Gegen diese Einlagerung des Gasgemisches regt sich massiver Widerstand seitens Bevölkerung in Ostbrandenburg. Daher fordert die Bürgerinitiative, in einem neuen CCS-Gesetz muss ausdrücklich die Zustimmung zur Einlagerung von CO2 von den betroffenen Bürgern, den Gemeinden und Kommunen vorgeschrieben werden.

 

MOZ-Artikel: "Vattenfall lockt mit Aufträgen" vom 25. Mai 2010

Tagesspiegel Artikel: "Vattenfall lockt Gemeinden mit Geld" vom 26. Mai 2010