CCS-Protest

Presse

 

12. September 2010

Sommerkonferenz der Grünen: Experten kritisieren CCS zunehmend


Auf der gestrigen Sommerkonferenz  von Bündnis 90/ Die Grünen zum Thema „nachhaltige Wirtschaft in Brandenburg" - im märkischen Beeskow - äußerten neben den Veranstaltern auch Vertreter der IHK und des DGB Zweifel an der umstrittenen CCS-Technologie.


Die Bürgerinitiative (BI) „CO2-Endlager stoppen“ begrüßt die zunehmende Kritik von Experten. Der BI-Vorsitzende Udo Schulze forderte die Landesregierung auf, von der CO2-Endlagerung Abstand zu nehmen. Auch der Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen, Axel Vogel, warnte vor dem „Irrweg CO2-Verpressung“. Bereits im „Monats-Rhythmus“ bestätigen Gutachten die Auffassung, dass CCS zu teuer sei und sich nicht durchsetzen werde.


Zuvor wies Vogel die Aussage des anwesenden Wirtschaftsminister Ralf Christoffers zurück, dass man  Grundlastkraftwerke brauche um Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Für den Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen im Brandenburger Landtag seien Großkraftwerke nicht mehr zeitgemäß: „Große Klopper“ wie sie in Jänschwalde stehen, seien zu unflexibel für eine moderne Energieversorgung. Durch die vorrangige Einspeisung von erneuerbaren Energien werden eher moderne Gaskraftwerke gebraucht, so Vogel.


Kritik an der CCS-Technologie kam auch von Seiten der IHK und des DGB. So sei die Verpressung von CO2 eine Vertagung des Problems in die Zukunft, sagte Manfred Wäsche von der IHK Potsdam. Nach Ansicht des Wirtschaftsfachmanns für Innovation solle die Nutzung des Klimagases in Vordergrund stehen. Sonst stehe man, wenn CCS nicht funktionieren sollte, vor dem „Nichts“. Die Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, Doro Zinke warnte dagegen vor einer Versteifung des Themas CCS als „Exportschlager“. Unter diesen Slogan sei in der Vergangenheit „ziemlich viel Unsinn“ gefördert worden, wie man beispielsweise am Transrapid sehen konnte. Zinke erklärte den massiven Widerspruch gegen die CO2-Verpressung damit, dass man die Menschen eher für eine neue Technologie begeistern könne, wenn die Technik etwas erschafft, statt zerstört, wie dies bei der Kohleverstromung geschehe.


Bereits am Vormittag sprach sich die grüne Landtagsabgeordnete für den Landkreis Oder-Spree, Sabine Niels, gegen die Nutzung von Braunkohle als Energieträger aus. “Die Zukunft für den Mittelstand und das Handwerk im Osten Brandenburgs liegt nicht in der Kohleverstromung“, so Niels vor über 150 Kongressteilnehmern.

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Bild der Übergabe eines CCS-Widerstandkreuz an den Grünen Parteivorsitzenden Cem Özdemir durch Grüne Brandenburg kann kostenfrei genutzt werden
http://ccs-protest.de/100911_Gruene_Anti_CCS_Kreuz_an_Oezdemir.jpg