CCS-Protest

Presse

 

23. Februar 2011

Beeskow: Kritik an Kohlepolitik und CO2-Verpressung mit schwedischen Parlamentarierinnen diskutiert

 

Auf Einladung der Europaabgeordneten Elisabeth Schrödter(B90/ Die Grünen) besuchte am Dienstagabend eine Delegation aus Schweden, im Rahmen einer Infotour über die Auswirkung der Kohlepolitik Vattenfalls, auch die von der CO2-Verpressung bedrohte ostbrandenburgische Stadt Beeskow. Am Treffen  im Beeskower Rathaus nahmen neben Bürgermeister Frank Steffen (SPD) und der Vorsitzende der Bürgerinitiative „CO2-Endlager stoppen“ Udo Schulze, auch der Bundestagsabgeordnete Oliver Krischer und die Brandenburger Landtagsabgeordnete Sabine Niels teil. 

 

Steffen und Schulze schilderten die Kritik an der CCS-Technologie und mahnten die schwedischen Politiker, die Energiewende zu erneuerbaren Energien dürfe nicht künstlich durch die Abscheidung und Einlagerung des CO2-Abfalls aus den Lausitzer Kohlekraftwerken behindert werden. Sabine Niels aus dem Potsdamer Landtag kritisierte, dass von Vattenfall und Teilen der Politik verwendete pro Kohle- Argument „Arbeitsplätze“ als „Angstmache“. Erneuerbare Energien würden in Brandenburg bereits über 12.000 Stellen bieten. Der Kohlekonzern biete hingegen in Brandenburg  nur noch ca. 3.000 Stellen, mit der Tendenz nach unten, so Niels. Vattenfall soll vom Kohlekurs Abstand nehmen und konsequent auf erneuerbare Energien setzen, regte die Runde unisono an.

Nach Information der  nordischen Parlamentarier spiele das Thema CO2-Abscheidung und Lagerung in Schweden allenfalls eine theoretische Rolle in Wissenschaftskreisen, da das nordische Land aufgrund restriktiver Vorgaben keine Kohlekraftwerke dulde.  Schulzes Aussage, wonach man nicht bereits sei, für Vattenfall das Versuchskaninchen zu spielen, traf in den Ohren der schwedischen Politiker auf Verständnis. Das Angebot der schwedischen Abgeordneten  zu einem weiteren Austausch, begrüßte die Runde im Beeskower Rathaus ausdrücklich. „Wir werden auch nach Stockholm gehen und dort unsere Argumente vortragen“, sagte Udo Schulze.